Erfahrung von Liebe verändert ein Leben
Und dann erzählt der durch sein Buch „Der Bibelraucher“ bekannt gewordene Buntz aus seinem Leben: von Anfang an nicht gewollt, ausgesetzt aber gefunden, seit Grundschulzeiten Berufswunsch „Gangster“, Laufbahn durch mehr als 20 Heime, dort immer aufgefallen durch seine große Brutalität, unfähig zu fühlen, über 150 Straftaten, darunter Banküberfälle, Einbrüche, Schießereien und 3 Tötungsdelikte, Jahre in Gefängnissen – bis ihm eines Tages ein Anstaltsseelsorger eine Bibel in die Arrestzelle legt. Buntz nutzt die Gelegenheit, dem Gott der Bibel zu zeigen was er von ihm hält: er nimmt die dünnen Seiten, um sich damit Zigaretten zu drehen und raucht so das gesamte Alte Testament weg. „Kein Theologe hat sich die Bibel so einverleibt wie ich“ lacht der sympathische ältere Herr uns Zuhörern entgegen.
Aber dann: „Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt.“
Im Neuen Testament angekommen, lösen diese Worte von Jesus etwas in ihm aus, bevor er sie auch in Rauch aufgehen lässt. Salz ist etwas Gutes, gibt Geschmack. „In meinem Leben gab es bis dahin nur Gift und Bitterkeit, Finsternis statt Licht.“ Die Worte schlagen bei ihm ein, wecken den Wunsch, sich zu ändern, führen dazu, dass er sein Leben Jesus übergibt, ihm haarklein alle seine Sünden beichtet. Er will Ernst machen mit dem Wort von der Wahrheit und schreibt freiwillig dem Staatsanwalt alle Verbrechen, die ihm von der Anklage nicht nachgewiesen werden konnten, riskiert damit kurz vor der Entlassung ein weiteres Mal lebenslänglich. Nicht nur an dieser Stelle wird für uns in der Kirche deutlich, wie greifbar Gott in diesem scheinbar verpfuschten Leben am Werk ist. Die Wahrheit macht frei! Nicht nur, dass ihm die nachgereichten Straftaten erlassen werden, sondern vor allem mit welcher Ernsthaftigkeit Buntz sich daran macht, um Vergebung zu bitten, überall dort, wo er Leid zugefügt hat.
Als er zum Schluss von der Begegnung mit der Witwe eines durch ihn zu Tode gekommenen Polizisten erzählt, spüre wahrscheinlich nicht nur ich einen Kloß im Hals: Dass Vergebung möglich ist, weil diese Witwe mit ihrer Familie seit dem Todestag ihres Mannes für den Täter gebetet hatte und den nun, 20 Jahre später, vor sich sieht und ihn umarmen kann – so etwas hört man wahrlich nicht alle Tage. Die Menschen in der Überwasserkirche sind zutiefst bewegt und bedanken sich mit anhaltendem stehenden Applaus.
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Ganz toll. Ich freue mich sehr!
Den “Bibelraucher” kenne ich
aus BibelTV.
Auch dass Ihr einen Alphakurs
anbietet.